Wir überschätzen immer die Veränderung, die in den nächsten zwei Jahren geschehen wird und unterschätzen den Wandel, der uns in den nächsten ZEHN Jahren bevorsteht.
Bill Gates
Soziale Netze sind nicht gerade das Liebkind heimischer Unternehmen, schon gar nicht im B2B-Bereich. Wie im kompletten Online Marketing, gehen die Uhren hierzulande anders.
Laut eigener Blitz-Recherche unter 120 Betrieben verweigern es ca. 30% der steirischen B2B-Unternehmen gänzlich, sozial zu netzwerken und 45% räumen eine gelegentliche Nutzung sozialer Medien ein. Bleiben also gerade mal 25% übrig, welche regelmäßig Social Media in der Unternehmenskommunikation nutzen.
Im gerne referezierten Schwesterland Deutschland nutzten 2009 bereits 73% Twitter, 77% Facebook und 56% der B2B-Unternehmen hatten einen XING- oder LinkedIn-Account (Quelle: Institut für Kommunikation der Hochschule Darmstadt, Prof. Dr. Thomas Pfeil).
Die Palette der Nutzungsprofile deckt ein breites Spektrum ab - vom Recuiting junger Nachwuchskräfte auf Facebook oder der Facharbeitersuche auf LinkedIn bis zur Verteilung von Produkt-Neuigkeiten über Twitter oder den Fotos vom Firmenjubiläum auf Instagram.
Was macht es heimischen Unternehmen so schwer, soziale Netzwerke ernsthaft und gezielt zu nutzen? Es wäre falsch, einen generellen Schuldigen finden zu wollen, jedoch fällt auf, dass das unternehmerische Verständnis im internationalen Vergleich sehr konservativ und zurückhaltend ausgerichtet ist. Verhältnismäßig wenige Firmen agieren als "Early Adopter" oder gar Pioniere, die überwiegende Mehrheit vertraut Altbewährtem, ist leicht innovationsskeptisch und wartet erst mal ab. Dieses Verhalten ist hierzulande die gängige Kultur und nicht erst seit Social Media ein Thema.
Bei der Geschwindigkeit, mit der Innovationen einander heute ablösen, kann man da leicht mal einen Zug versäumen.
Warum ist Amerika immer vorne, wenn es darum geht, Innovationen in Geschäfte zu transformieren? Amerikanische Unternehmen sind weniger Problem-blockiert als europäische und eher Chancen-getrieben. Und Chancen bietet Social Media Unmengen, man muss sie nur erkennen und konsequent nutzen. Darauf muss man sein Unternehmen auch entsprechend einstellen. Es braucht Strukturen, Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse, Kompetenzen und Qualifikationen unter den involvierten Mitarbeitern, damit Social Media kein Hindernislauf wird, sondern mit Freude praktizierte Dialoge mit dem Umfeld eines Betriebes.
Social Media kann man nicht beauftragen, sondern man kann nur Mitarbeiter finden, denen es ein Anliegen ist, diese Botschafter-Funktion mit persönlichem Engagement auszufüllen.
Den laufenden Dialog kann man auch nicht auslagern, obwohl einzelne Agenturen ganz gut davon leben, sich als ihre Auftraggeber auszugeben. Agentur-Postings fehlt die Authentizität und das merken viele intuitiv sehr schnell. In der Not werden dann Likes gekauft, Fake-Responses gepostet und Fake-Profile als Fans angelegt - alles Dinge, die nur kosten aber null bringen, denn ein Fake ist eben kein echter Lead.
Gute Social Media Berater wirken im Hintergrund und weniger in der täglichen Umsetzung. Sie erarbeiten mit ihren Kunden eine maßgeschneiderte Strategie, welche Zielgruppen in welcher Form beglückt werden. Sie spezifizieren, welche persönlichen Qualitäten und Qualifikationen der Mitarbeiter benötigt werden, welche Kanäle zu dem Unternehmen passen und welche Rollen gespielt werden sollten. Sie helfen bei den Social Media Guidelines und agieren als begleitende Coaches und Berater um den Stil der Kommunikation gut an die Kultur der sozialen Netze anzupassen. Sie sorgen auch dafür, dass im Unternehmen jene Kultur entstehen kann, die flexible und schnelle Reaktionen ermöglicht und ein kommunikatives Miteinander bewirkt. Last but not least sind sie auch für ein aussagekräftiges Social Media Controlling und -Reporting verantwortlich und unterstützen bei der Interpretation der Messergebnisse.
Dann kann auch ein B2B-Unternehmen die Chancen in Social Media optimal nutzen - egal ob im Recuiting junger Nachwuchskräfte oder Facharbeitersuche, der Lead-Generierung, dem Produkt-Support, im Employer-Branding oder der Sichtbarkeit und Markenpflege.