Videos sollen immer für einen genau definierten Zweck und eine ganz bestimmte Betrachtungssituation gemacht werden. Es macht einen großen Unterschied, ob die Betrachter privat oder beruflich interessiert sind, ob man ein konkretes Produkt- oder gar Kauf-Interesse besitzt oder sich nur informieren will oder ob das Video am PC, am Handy oder mit dem TV betrachtet wird.
Die Dynamik des Internets
weist eine Fülle von Besonderheiten auf, die für Dramatik, Stil und
Gestaltung eines Videos entscheidend sind. Man muss kein "perfektes
Video" machen, das alle diese Aspekte voll berücksichtigt doch man
sollte sich zu den folgenden Punkten ausführliche Gedanken machen:
1. Authentizität
Kann ein Kunde Sie und Ihr Unternehmen
im täglichen Geschäftsleben genau so erleben, we in ihren Videos? Können
Sie die Leistungsversprechen aus Ihren Videos auf den Punkt genau
erfüllen?
Wir alle unterliegen gerne der Versuchung, unsere Schokoladenseite zu zeigen und natürlich wollen wir gerade in Videos den bestmöglichen Eindruck vermitteln. Das ist ja auch gut so, doch was genau ist denn der bestmögliche Eindruck ohne aufgesetzt zu wirken?
Sie
wollen zum Beispiel ein Video über ein innovatives Verfahren zur
Abwasser-Reinigung drehen - welche Person aus Ihrem Unternehmen wäre nun
der
ideale Vermittler
dafür, das Verfahren zu erklären? Jemand aus der Geschäftsführung,
jemand vom Verkauf oder Marketing, jemand aus der Entwicklungsabteilung?
Vielleicht gar niemand und so entscheidet man sich für eine Sequenz von
Animationen, Stimmungsbildern und technischen Übersichten mit
hinterlegtem Kommentar.
Doch das ist meist nur die zweitbeste Lösung.
Ein Video ist dazu da, Ihr wichtigstes Verkaufsargument ins Treffen zu
führen - die
Menschen, in deren Kompetenz Ihre Kunden vertrauen sollen.
Also braucht man jene Proponenten (es dürfen ruhig mehrere sein) die
hinreichend natürlich vor einer Kamera agieren (und vor allem sprechen)
können, welche die Fachsprache Ihrer Kunden beherrschen, ein
sympathisches Auftreten besitzen und fachlich ausreichend beschlagen
sind.
Keine Bange, kaum ein Unternehmen besitzt solche Multitalente aber man darf ja auch im Vorfeld ein wenig üben.
2. Orientieren Sie sich an der 9er-Regel
Auf den Punkt gebracht: Ein Internet-Video hat maximal 9 Sekunden Zeit, die Betrachter dazu zu motivieren, weitere 90 Sekunden dran zu bleiben. Wer die ersten 9 Sekunden seines Videos langatmig anlaufen lässt, hat gute Chancen, weggeklickt zu werden.
Natürlich gibt es eine Reihe von inhaltlichen Anforderungen und Gründen gelegentlich länger oder kürzer zu werden aber die 9 Sekunden am Beginn sollten Sie immer im Auge haben und konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche.
3. Jede Story braucht einen Spannungsbogen
Videos bringen unser Gehin in den Geschichten-Modus und daher sollte auch eine Geschichte erzählt werden. Was denken Sie, wirkt auf Ihre Kunden stärker? Ein Produkt aus allen Winkeln abgelichtet mit einem Fakten-lastigen Sprech-Kommentar oder eine kleine Geschichte, wie Ihre Kunden von Ihrem Produkt profitieren.
Man kann sich über die scheinbar trockensten Themen interessante Geschichten ausdenken, wenn man sich auf die emotionalen Faktoren und den Nutzen konzentriert. Lassen Sie sich das passende Drehbuch dazu schreiben - Profis haben darin nicht nur mehr Übung sondern sehen Ihr Unternehmen besser aus der Perspektive Ihrer Kunden als Sie das selbst können.
4. Legen Sie fest, welche Zielgruppen das Video ansprechen und was es bewirken soll
Das Universal-Video für alle allen Zielgruppen gibt es nicht! Sobald Ihr Unternehmen die Kunden in mehrere Gruppen segmentieren kann, sollten Sie auch Ihre Videos speziell auf jeweils eine Zielgruppe zuschneiden. Das betrifft vor allem die sprachlichen Eigentümlichkeiten des Kundensegments aber auch die generelle Anwendungs-Situation und das, was den Kunden wichtig ist.
Es ist auch guter Stil, die Zielgruppe im Video zu nennen - das schafft eine gute Identifikation.
Im Begriff Zielgruppe steckt das Wort Ziel und so ist es nur logisch, klare Ziele zu definieren. Damit ist nicht gemeint, dass man ein schönes Video produziert, sondern dass das Video nachweislich zum Geschäftserfolg beiträgt. Im Online Marketing spricht man von "Conversion" - ein Maß dafür, dass die Betrachtung eines Videos in irgendeiner Form zu einem Umsatz führt. Sie sollten sogenannte Conversion-Ziele definieren, die festlegen, wie viele Betrachtungen zumindest einen Abschluss bringen sollen.
5. Erstellen Sie einen realistischen Kosten- und Zeitplan
Der Erfolg eines Videos bestimmt sich nicht nur aus vielen Klicks oder ausreichenden Konversionen sondern auch dadurch dass man bei der Produktion im Plan bleibt. Man spricht hier von den "Conversion-Costs", also den gesamten Kosten des Videos durch die Anzahl der Conversions. Selbstverständlich sollten die Konversions-Kosten in einem betriebswirtschaftlich gesunden Verhältnis zum Preis Ihrer Produkte oder Leistungen stehen.
Besonders wichtig ist die Einhaltung des Kosten- und Zeitplanes dann, wenn Sie ein Image-Video produzieren wollen. Brand-Kampagnen müssen gut geplant und umgesetzt werden.
6. Publizieren Sie Ihr Video an den richtigen Stellen
Die eigene Web-Site ist natürlich ein MUSS, ist meist aber nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten. YouTube ist als zweit-wichtigste Suchmaschine der Welt selbstverständlich ein heißer Kandidat jedoch sollte man vor allem jene Publikationspunkte wählen, die von den Zielgruppen stark frequentiert werden. Das könnte z.B. Facebook sein doch insbesondere im B2B-Bereich bieten sich häufig Fachplattformen, Diskussionsforen oder Blogs an.
7. Informieren Sie Ihre Kunden und Multiplikatoren
Nutzen Sie die stärkste Chance für eine virale Verbreitung Ihres Videos - Kunden und Lieferanten. Machen Sie es allen so einfach wie möglich, Ihr Video zu teilen und anderen weiter zu geben.